Joseph Cherucheril

Während vieler Jahre beschritt ich den Weg, der mir von Geburt an vorgegeben war. Doch dann wies mich eine Aussage des Herrn Jesus Christus in eine ganz neue Richtung: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Johannesevangelium 14,6). Diese Worte bewirkten bei mir eine Lebensveränderung mit ewigen Folgen, und verscheuchten die Dunkelheit des Irrtums durch das Licht der kompromisslosen Wahrheit.

Grosse Vorfahren

Die Familie, in die ich am 21. April 1943 in Kerala, Südindien, hineingeboren wurde, war römisch-katholisch und lebte nach Traditionen, die wir bis auf den Heiligen Thomas, einen Märtyrer des Jahres 52 n. Chr. in Südindien, zurückführten. Einer anderen Überlieferung zufolge war 345 n.Chr. ein Kaufmann namens Thomas von Kana mit 72 Familien aus Syrien nach Kerala eingewandert. Wir Katholiken glaubten, dass wir von diesen Familien abstammten.

Ob diese Überlieferungen nun der Wahrheit entsprechen oder nicht sei dahingestellt, was jedoch feststeht ist, dass ich von meinen Eltern nach den strengsten Regeln der katholischen Religion erzogen wurde. Sieben Tage nach meiner Geburt wurde ich getauft, und meine Ausbildung erhielt ich ausschliesslich an römisch-katholischen Schulen, welche die Rituale und Regeln der Kirche befolgten. Kritiklos anerkannte ich alle Traditionen, Glaubenssätze und Praktiken und war beeindruckt von den langen, schwarzen Kleidern der Priester und von den schönen Gewändern, die sie beim Zelebrieren der Heiligen Messe und bei anderen Zeremonien trugen.

Eine hohe Berufung

Als ich die ‚High School’ abgeschlossen hatte, teilte man mir mit, ich sei, wie mein verstorbener Onkel und Bruder meines Vaters, Rev. Matthew, dazu berufen, Priester zu werden.

Nach zwei Jahren Studium im Unterseminar, trat ich 1965 ins Seminar des Heiligen Apostels Thomas in Kottayam ein. Die ersten drei Jahre waren dem Philosophiestudium gewidmet: Philosophie der griechischen Antike und des Mittelalters, dazu alte und neue Psychologie und Logik. Während der Sommerferien half ich meinen Eltern zu Hause und unterstützte den Pfarreipriester beim Katecheseunterricht und bei anderen Aktivitäten für die Jugend.

In den folgenden vier Jahren studierten wir jeden Aspekt systematischer Theologie. In den Semesterferien half ich auch ferner dem Priester meiner Heimatpfarrei und konnte auch in anderen Pfarreien verschiedene Erfahrungen sammeln. Sonntags hielt ich Predigten, organisierte Veranstaltungen für die Jugend oder entlastete die Priester auf andere Weise. Am Ende dieser Studienjahre, am 21. Dezember 1972, wurde ich zum Priester geweiht. Die Weihe war ein sehr feierlicher Anlass. Die anwesenden Gläubigen, inklusive meiner Eltern, küssten meine Hände und schauten mit Respekt und Bewunderung zu mir auf. Diese Aufmerksamkeiten lösten in mir einen gewissen Stolz und das Gefühl aus, eine wichtige Persönlichkeit zu sein.

Treu und doch unsicher

Ich war ein strenggläubiger, konservativer Priester, der sich treu der Autorität des Papstes unterordnete. Täglich teilte ich die Sakramente aus und verrichtete pflichtbewusst alle Praktiken, die einem römischkatholischen Priester vorgeschrieben sind. Ich tat dies, bis zu dem Zeitpunkt, da die Gnade Gottes in meinem Leben eine Veränderung bewirkte: Ich wurde geistlich unruhig, ja, je unverständlicher mir der Sinn der Kindertaufe und der Ohrenbeichte zur Sündenvergebung sowie die Verehrung von Bildern und die Anrufung Marias als Heiliger  Gottesmutter wurde, desto elender fühlte ich mich. Ausserdem begann mich zu stören, dass viele Dogmen der Kirche der Bibel widersprachen und dass der Papst in gewissen Situationen unfehlbar sein sollte. Im Laufe der Zeit schwand mein Glaube an die Realpräsenz Jesu in Brot und Wein der Eucharistie. Ich ertrug meinen inneren Zustand, ohne darüber zu reden, wohl wissend, dass mir sonst Verachtung, Verfolgung, und möglicherweise physische Gefahr von Seiten der römisch-katholischen Gemeinschaft und ihrer Bischöfe und Priester drohten.

Begegnung mit der biblischen Botschaft

1985 und 1986 kam ich mit Simon Kottoor [siehe Band 1, Bericht Nr. 14] in Kontakt, einem liebenswürdigen Mann, der das Priesteramt verlassen hatte. Es war offensichtlich, dass Simon den Herrn Jesus kannte. Voller Freude und Zufriedenheit ging er den Weg mit Ihm. Durch ihn fand ich Zugang zur Bibel, und entwickelte die Gewohnheit, jeden Tag darin zu lesen, ganz gleich ob ich das Gelesene verstand oder nicht. In dem Mass, in dem Gottes Wort mein Denken prägte, erkannte ich, dass die römisch-katholische Kirche in vielen Punkten nicht mit der Bibel übereinstimmt.

Durch Simon lernte ich auch die Schriften eines anderen ehemaligen Priesters, Bart Brewer [siehe Band 1, Bericht Nr. 3], kennen, der die ‚Mission to Catholics International‘ in San Diego, Kalifornien, in den USA leitete. Ich las Traktate und Bücher, die diese Mission herausgab. Mit der Zeit wurde mir klar, dass Gottes Wort Wahrheit ist, wie Jesus es in seinem Gebet am Vorabend der Kreuzigung so ausdrücklich sagte: „Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit“ (Johannesevangelium 17,17). Ich erkannte auch, dass die Wahrheit absolute Verbindlichkeit in bezug auf Leben und Heiligung hat: „Die Schrift kann nicht ausser Kraft gesetzt werden“ (Johannesevangelium 10,35). So gebrauchte Gott Simon Kottoor dazu, mir die Augen für Gottes Wort und sein kostbares Geschenk der Errettung zu öffnen.

Auf dem Weg zur Errettung

Um das genaue Datum meiner Errettung weiss ich nicht, aber es war in den Jahren 1994 und 1995, als Gott mich zu sich zog. Die folgenden Bibelverse übten dabei einen grossen Einfluss auf mich aus: „Ich

bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“ (Johannesevangelium 14,6). „Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet“ (Römerbrief 10,9-10). „… denn durch ihn haben wir beide den Zutritt zu dem Vater in einem Geist“ (Epheserbrief 2,18). „Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden“ (Römerbrief 10,13). „Und es ist in keinem anderen das Heil; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!“ (Apostelgeschichte 4,12).

Bereits als ich noch Priester war, verlor ich nach und nach das Vertrauen in ein System der Sakramente und der eigenen guten Werke, durch die man angeblich den Prozess der Errettung bewirkt. Gottes Wort zeigte mir meine eigene Sündhaftigkeit auf und machte mir deutlich, dass mich keinerlei rituelle Praktiken davon befreien konnten. Als ich verstand, dass allein Jesus Christus mich von der Sünde und ihren Folgen erretten konnte, nahm ich dies sogleich im Glauben an und wurde augenblicklich errettet.

Was können wir selber beitragen?

Welch ein Aufatmen, welch eine Freiheit! Jesus Christus war das einzige, vollkommene Opfer für die Sünden, das der Vater annehmen konnte. In der römisch-katholischen Kirche hatte ich gelernt, dass das, was Jesus am Kreuz in bezug auf die Sünden der Welt vollbracht hatte, unvollständig sei und wir auch selber unsere Sünden abzubüssen hätten. Gemäss römisch-katholischer Lehre und Praxis können Busswerke, Sühneleistungen, Verdienste anderer, insbesondere die Verdienste Marias und der Heiligen, zu unserer Rettung beitragen. Das ist jedoch pure Gotteslästerung. Jesus Christus, der vollkommen Gott und vollkommen Mensch ist, hat vollumfänglich für jede begangene Sünde bezahlt. Die römisch-katholische Kirche untergräbt mit ihren Lehren und Traditionen Gottes freies Geschenk der Errettung, das all jenen zuteil wird, die sich Jesus Christus anvertrauen.

In der Apostolischen Konstitution über die Neuordnung des Ablasswesens (1.1.1967) heisst es über die ‚Christgläubigen‘: „… sie trugen das eigene Kreuz zur Sühne für ihre und andere Sünden im sicheren Wissen, dass sie ihren Brüdern bei Gott, dem Vater der Erbarmungen, zur Erlangung des Heils Hilfe leisten könnten“ und: „Ausserdem gehört zu diesem Schatz auch der wahrhaft unermessliche, unerschöpfliche und stets neue Wert, den vor Gott die Gebete und guten Werke der seligen Jungfrau Maria und aller Heiligen besitzen. Sie sind den Spuren Christi, des Herrn, mit seiner Gnade gefolgt, haben sich geheiligt und das vom Vater aufgetragene Werk vollendet. So haben sie ihr eigenes Heil gewirkt und dadurch auch zum Heil ihrer Brüder in der Einheit des mystischen Leibes beigetragen.“ [zitiert in „Der Glaube der Kirche“, Karl Rahner/Karl-Heinz Weger, Verlag Friedrich Pustet, 12. Auflage, §691, S. 436f]

Glaube oder Werke?

Eine solche Lehre steht ganz deutlich im Widerspruch zu Gottes Wort und macht diejenigen, die ihr Folge leisten, zu Sklaven eines lebenslangen Irrwegs. Errettung ist einzig und allein durch die Gnade, und ausschliesslich mittels des Glaubens an Jesus Christus möglich (Epheserbrief 2,8-9). Sie wird weder durch meine eigenen Werke noch durch die irgend eines anderen lebenden oder verstorbenen Menschen bewirkt. „Denn mit einem einzigen Opfer hat Christus die für immer vollendet, welche geheiligt werden“ (Hebräerbrief 10,14). Diese gleiche Tatsache wird im Römerbrief 11,6 so verdeutlicht: „Wenn aber aus Gnade, so ist es nicht mehr um der Werke willen; sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade; wenn aber um der Werke willen, so ist es nicht mehr Gnade, sonst ist das Werk nicht mehr Werk.“ Als ich glaubend erfasste, dass meine Sünden völlig gesühnt worden waren, dass die ganze Schuld bezahlt wurde, als Christus am Kreuz sein Blut vergoss, da sprach Gott mich für ewig gerecht und übertrug die Gerechtigkeit Christi auf mich.

Die römisch-katholische Kirche behauptet: „… Die Rechtfertigung wird uns durch die Taufe, das Sakrament des Glaubens, gewährt. Sie lässt uns der Gerechtigkeit Gottes gleichförmig werden, der uns durch die Macht seiner Barmherzigkeit innerlich gerecht macht“ (Katechismus der Katholischen Kirche, § 1992). Mit ihrem System von Werken und Sakramenten macht die römisch-katholische Kirche das Heilsangebot Gottes ungültig. Sie misst ihren selbstgemachten Bedingungen und Regeln mehr Wert bei als der unverdienten Gnade Gottes. Ihre Behauptung, dass Gott uns gerecht spreche, da uns ja (durch die Taufe) bereits ein Stück Rechtfertigung gewährt worden sei, steht im krassen Widerspruch zur eindeutigen Lehre der Bibel. Gott allein ist es, der gerecht sprechen kann! Und der einzige Weg, auf dem ich seine Gerechtigkeit bekommen kann, ist der Glaube an die frohe Botschaft, dass Jesus Christus für meine Sünden starb, begraben wurde und aus den Toten auferstanden ist. Wer dieser Wahrheit Glauben geschenkt hat, der ist errettet, der ist in Gottes Augen für immer gerecht gesprochen, auf der Basis der Gerechtigkeit des Herrn Jesus Christus. Seine Gerechtigkeit ist die Grundlage, auf der die Gläubigen rechtsgültig freigesprochen sind. „Zum Lob der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten“ (Epheserbrief 1,6).

Auch ich bin ein Sünder!

Im Römerbrief 3,23 und 6,23 las ich: „Denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie bei Gott haben sollten“ und „der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ Diese Worte machten mir ganz deutlich, dass ich ein Sünder war und dass jeder Sünder einen Retter und Errettung braucht. Ich verstand auch, dass allein Jesus Christus dieser Retter sein kann, denn der Vater hat ihn, „der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm [zur] Gerechtigkeit Gottes würden“ (2.Korintherbrief 5,21). Jesus Christus hat das volle Strafmass für meine Sünden getragen, und nur der Glaube an sein vollbrachtes Werk am Kreuz konnte mich retten. Die Errettung ist ein Geschenk Gottes, sie kann nicht durch unsere Verdienste erworben werden. „Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme“ (Epheserbrief 2,8+9). Diese Wahrheit gab mir Licht, und ich hörte damit auf, mein Vertrauen auf gute Werke und auf die Sakramente zu setzen.

Der Weg ohne Christus führt zum Tod

Nur Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Für diese Wahrheit hatten mich die Traditionen, Praktiken und Dogmen der katholischen Kirche blind gemacht. Die katholische Kirche befindet sich nicht in Christus, und der Weg, den sie weist, führt zum Tod; die eigenen Werke, die sie dem vollkommen ausreichenden Werk Christi hinzufügt, untergraben die unverdiente Gnade Gottes, die Gnadengabe der Errettung. Paulus sagt dazu: „Ich verwerfe die Gnade Gottes nicht; denn wenn durch das Gesetz Gerechtigkeit [kommt], so ist Christus vergeblich gestorben“ (Galaterbrief 2,21).

Die Ehe ist Gottes Gedanke!

Nachdem ich das Geschenk der Errettung im Vertrauen auf Jesus Christus – auf Ihn allein! – angenommen hatte, musste ich auch in diesem Vertrauen weitergehen. Für alles, was ich brauchte, war ich nun von Gott – von Ihm allein! – abhängig. Je mehr ich Gottes Wort kennenlernte, desto mehr erkannte ich auch seinen Weg. Eine Bibelstelle machte mir deutlich, dass die römisch-katholische Kirche mit ihrem Heiratsverbot für Priester dem Willen Gottes entgegensteht. In 1.Mose 2,18 heisst es: „Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die ihm entspricht!“ Und im 1. Timotheusbrief 4,1-4 bezeichnet das Wort Gottes das Heiratsverbot als ein Merkmal von Glaubensabfall und falscher Lehre. Als ich das römisch-katholische System verlassen hatte, schenkte mir der Herr in seiner Liebe und Güte eine Frau fürs Leben. Acht Jahre zuvor hatte ich Mercy in einer Pfarreiarbeit kennengelernt. Auch sie war streng katholisch erzogen worden, und ebenfalls geistlich beunruhigt über all die menschengemachten Gebote der Kirche. Unsere Ehe gründet sich auf Christus, unseren Herrn. Am 23. Oktober 1996 erblickte unser Sohn Lance als grosses Segensgeschenk das Licht der Welt.

Wir lassen uns taufen

Gottes treue Fürsorge in meinem Leben zeigte sich auch in der Begegnung mit Dr. Jacob Chelli, dem Leiter des ‚Berean Baptist Bible College and Seminary‘ in Bangalore. Dieser Mann war das Werkzeug, das der Heilige Geist dazu gebrauchte, mich tiefer in Gottes Wort einzuführen. Durch ihn erkannte ich die Bedeutung der Taufe. Auch meine Frau Mercy nahm an vielen seiner Unterweisungen aus der Bibel teil. Die Glaubenstaufe ist ein Gebot Christi, wodurch der Gläubige bezeugt, dass er sich mit dem Herrn Jesus Christus in seinem Tod, seinem Begräbnis und seiner Auferstehung eins macht. Am 6. Juli 1997 taufte Dr. Chelli meine Frau und mich in der Kapelle der Bibelschule. Es war ein herrliches Zeugnis des Sieges Gottes in unserem Leben.

Wenn uns in unserem Leben mit Christus Versuchungen, Schwierigkeiten und satanische Angriffe begegnen, geben uns die Worte Jesu Kraft, Mut und Trost: „Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschliessen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist gross im Himmel. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht“ (Lukasevangelium 6,22-23).

Wir gehen vorwärts in der Freiheit

Ich danke Gott aus tiefstem Herzen, dass er mich und meine Frau aus lauter Gnade gerufen und uns in Jesus Christus von neuem geboren hat. Jetzt befinden wir uns im Licht, befreit von der Finsternis des trügerischen Systems der römisch-katholischen Kirche. Anfänglich zögerten wir und trauten uns nicht so recht, den Rosenkranz und andere traditionelle Gebete, die uns von Geburt an begleitet hatten, aufzugeben. Heute wissen wir, dass auch das Messopfer sinnlos ist, denn wir lernen im Hebräerbrief 10,10-12, dass das Opfer, welches Christus brachte, vollständig war und niemand etwas hinzufügen kann. Das Opfer am Kreuz kann nicht wiederholt werden, denn es ist ein für allemal geschehen. Das Messopfer kann nicht mit dem Opfer Christi am Kreuz gleichgesetzt werden, wenn auch die katholische Kirche genau dies tut. Gottes Wort lehrt: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden“ (Apostelgeschichte 16,31). Um errettet zu werden, braucht es allein den Glauben an Christus, der gestorben, begraben und auferstanden ist, den Glauben, der Ihn als Herrn und Retter annimmt. Im Römerbrief 4,5 lernen wir: „Wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.“

Ablehnung in der Familie

Heute haben Mercy und ich keine Angst mehr, unseren Glauben an Jesus Christus vor anderen zu bekennen. Gott schenkt uns den Mut, auch in der Anwesenheit von Katholiken und katholischen Priestern bezüglich der Irrtümer der katholischen Lehre Stellung zu beziehen. Gott hat uns die Freimütigkeit gegeben, seine Wahrheit überall und vor allen zu verkündigen. Unsere Verwandten und Freunde haben sich von uns abgewandt; sie schämen sich unseretwegen so sehr, dass sie uns verbieten unsere Geburtsorte und Elternhäuser zu betreten. Meine Familie, in der ich bereits der sechste Priester war, ist tief im Katholizismus verwurzelt und war sehr stolz auf mich. Aus ihrer Sicht habe ich ihren Ruf als eine vorbildliche römisch-katholische Familie zerstört.

Gemeinschaft der Gläubigen

Andererseits sind viele unsere Freunde geworden, die auch aus lauter Gnade errettet wurden und uns nun auf dem Weg mit dem Herrn ermutigen. Ich danke Gott, dass wir seine Kinder werden durften und dass er uns wahrhaftig frei gemacht hat. Gott sei Dank dafür, dass wir jetzt den Frieden Christi, den er den Seinen gibt, geniessen dürfen. Im Johannesevangelium 14,27 lesen wir: „Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht!“ Psalm 18,3 sagt: „Der HERR ist mein Fels, meine Burg und mein Retter; mein Gott ist mein Fels, in dem ich mich berge, mein Schild und das Horn meines Heils, meine sichere Festung.“

Solange wir fest auf diesem Felsen stehen, und in dieser Burg Schutz suchen, kann uns niemand den Frieden rauben. Sein Wort dient unseren Füssen als Lampe und erhellt unsere Pfade (Psalm 119,105). Wenn dies in unserem täglichen Leben Realität ist, dann wird der Weg, der vor uns liegt, trotz Ablehnung und Versuchungen hell bleiben und wir werden im Vertrauen an den Sieg leben, den Christus für uns errungen hat.

Für dich

Lieber Leser, wenn du mit Gott noch nicht im Reinen bist, dann erkenne, dass es deine Sünden sind, die dich von ihm trennen. „Denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie bei Gott haben sollten“ (Römerbrief 3,23). Wenn du weisst, dass du ein Sünder bist, dann musst du auch wissen, dass „der Lohn der Sünde der Tod ist“ (Römerbrief 6,23). Das bedeutet, dass du Leben und Errettung brauchst, denn geistlich gesehen bist du ja bereits tot. Nur kannst du dich selbst nicht lebendig machen, denn da ist nichts in uns Menschen, was irgendwie brauchbar wäre, um zur eigenen Errettung beizutragen. Du brauchst einen anderen, der dich rettet; du brauchst einen Stellvertreter, und Gottes Wort sagt, dass es eben diesen gibt. Von ihm heisst es im 1. Petrusbrief 2,24: „Er hat unsere Sünden selbst an seinem Leib getragen auf dem Holz.“ Hier ist von keinem anderen als von Jesus Christus die Rede! Demzufolge ist Er es, an den wir glauben müssen. Er ist unser rechtmässiger Stellvertreter. Errettet werden jedoch nur solche, die sich ihm als ihrem persönlichen Erretter und Herrn anvertrauen, und ihn dann auch mit ihren Lippen bekennen (Römerbrief 10,9-10). Solltest du zu der Überzeugung gelangt sein, dass allein der vertrauensvolle Glaube an Jesus Christus, der als dein Stellvertreter deinen Platz am Kreuz eingenommen hat, dich zu erretten vermag, dann sage dies doch einfach unmittelbar Gott, in einem von Herzen kommenden, aufrichtigen Gebet. Du wirst dann auf ewig errettet werden, oder anders gesagt, Gott wird dir dann ewiges Leben geben. Der Apostel Johannes drückt das in seinem ersten Brief so aus:

„Und darin besteht das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn“ (1.Johannesbrief 5,11). Ehre sei dem Herrn!


Joseph Cherucheril sieht seinen Dienst ganz besonders unter Katholiken, mit dem Ziel, sie von der biblischen Wahrheit zu überzeugen. Er besucht katholische Familien in Bangalore und wenn möglich auch in entfernten Gebieten. Ausserdem verteilt er Traktate, von denen er einige in Malayalam, seine Muttersprache übersetzt. In seinem Haus versammeln sich regelmässig einige Familien zu Bibelstudium und Gebet. Auch an der Tabernacle Baptist Church leitet er sonntags Bibelstunden.

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